Qigong ist ein System von Gesundheitsübungen aus dem Bereich der chinesischen Medizin (TCM).
Medizinische Qigong-Übungen wirken auf das Leitbahnsystem der Akupunktur-Meridiane ein.
Auf diese Weise aktiviert man die Lebensergie, das sogenannte Qi.
Traditionellerweise werden Menschen, die einen TCM-Arzt aufsuchen dazu ermuntert, Qigong zu üben.
Vor allem die Vorbeugung ist ein großes Anliegen beim Üben von Qigong.
Aber auch chronische Erkrankungen sind ein guter Grund, sich mit Qigong zu befassen.
Hauptthema im Qigong ist der Umgang mit unseren Selbstheilungskräften – Qigong ist eine Kunst, die auf über 2000 Jahren Tradition und Weiterentwicklung fußt.
Fließend langsame Bewegungen arbeiten mit dem vegetativen Nervensystem – und beruhigen es.
Sogenannte Neigong-Übungen ermöglichen es, auch das Bindegewebe sanft mitzubewegen.
In fast allen Qigong-Übungen gibt es Bewegungsabläufe, die so nicht im Alltag oder im Sport vorkommen.
Qigong-Übungen haben eine spezielle Choreografie, die auszuführen große Freude bereitet.
Die korrekte Ausrichtung aller Gelenke ist ein großes Thema im Qigong.
Wenn man z. B. die Angewohnheit hat, beim Stehen ein Kniegelenk fest durchzudrücken, dann ist das auf die Dauer nicht gut für das Kniegelenk!
Alle Qigong-Formen werden mit leicht gelösten Kniegelenken ausgeführt – und so gewöhnt man sich an, belastende Bewegungsmuster im Alltag zu vermeiden.
Viele Übungen werden in aufrechter Körperhaltung geübt – man kann sie deswegen auch gut im Garten oder im Park üben.
In vielen Qigong-Formen wird auch die Wirbelsäule sanft mitbewegt.
Aber es gibt auch spezielle Übungen für die Wirbelsäule. Diese Übungen sind so angelegt, dass sie die Haltemuskulatur entspannen, während man sie trainiert.
Das Motto »Zähne zusammenbeißen und durch« ist als Motto wohl nur für Ausnahmesituationen brauchbar.
Lebt man auf die Dauer danach, ist das nicht gerade gesundheitsfördernd! Häufig gibt es bessere Wege, mit dem Leben umzugehen.
Qigong hilft beim Stressabbau und kann wieder Ruhe ins Leben bringen …
Was man vor allem lernt im Qigong: achtsam auf seinen Organismus zu hören – und ihn besser zu verstehen.
Falls man bereits gesundheitliche Einschränkungen hat, ist Qigong eine gute Übungsmethode, die den Körper nicht überfordert.
Im Qigong lernen Sie, die Übungen ihrem aktuellen Zustand optimal anzupassen – nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig zu tun.
In meinen Unterricht lasse ich auch spezielle Formen des Qigong einfließen.
Der Fachbegriff dafür ist Neigong – was sowohl das Wahrnehmen und Lenken der Qi-Flüsse meint, als auch das Vermögen, den eigenen Geist wahrzunehmen und ihm neue Räume zu öffnen.
Schon vor über 2000 Jahren wurden Qigong-Übungen dazu benutzt, um gesundheitliche Schäden durch extrem lange Meditationssitzungen abzuwenden.
Aber es gibt im Taoismus auch die Tradition, Meditation in bewegten Formen auszuführen. Auch dies gehört zum weiten Feld des Neigong.
Hier möchte ich noch den üblichen und vernünftigen Hinweis anbringen:
Qigong ersetzt keine gesundheitliche Behandlung!
Wenn Sie Gesundheitsprobleme oder eine psychische Erkrankung haben, sollten Sie immer zuerst einen Arzt konsultieren.
Und ihn gegebenenfalls fragen, ob Sie im akuten Erkrankungszustand Qigong-Übungen machen dürfen …